Jules Frey, Klosterhof, Muri
Vom Selbsterntegarten bis zum Christbaum selbst schneiden – Jules Frey macht Landwirtschaft erlebbar.
Nach einer ersten Ausbildung als Landschaftsgärtner entschied er sich für die Landwirtschaft – heute ist er Betriebsleiter und Eigentümer eines vielseitigen Hofs. Auch in seiner Freizeit zieht es ihn in die Natur: Wandern, Bergläufe und Tauchen gehören zu seinen Ausgleichsaktivitäten.
Vom Familienbetrieb zum modernen Unternehmen
Seit der Hofübernahme im Jahr 2021 hat Jules Frey den Klosterhof stetig weiterentwickelt. Neben der täglichen Arbeit auf dem Feld kümmert er sich um Buchhaltung, Mitarbeitende und strategische Planung. Als Präsident der Verarbeitungsgemüse - Vereinigung Aargau Mitte bringt er sich auch überbetrieblich ein. Die denkmalgeschützte Scheune aus dem Jahr 1861 ist dabei nicht nur ein historisches Schmuckstück, sondern auch Symbol für die Verbindung von Tradition und Moderne.
Selbsterntegarten – Regionalität zum Mitmachen
Ein Highlight unter den neuen Projekten ist der Selbsterntegarten, eine Idee seiner Partnerin Valérie, welche als Kindergärtnerin tätig ist und regelmässig auf dem Hof mithilft. Dieser grosse Gemüsegarten wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein Selbsterntegarten aufgebaut. Rund 60 Personen aus der Region nutzen dieses Angebot, um ihr eigenes biologisch produziertes Gemüse saisonal zu ernten. Das Konzept ist einfach, man schliesst ein Jahresabo ab und kann sich dann im vielfältigen Garten selbst bedienen und das angepflanzte Gemüse und die Früchte ernten. Die Anpflanzung und Bewirtschaftung übernehmen Valérie mit Jules und ihre zwei Gärtnerinnen. Damit bietet der Klosterhof eine direkte Verbindung zwischen Konsum und Produktion – ganz im Sinne von „Bio, regional, saisonal und transparent"
Vielfalt als Erfolgsrezept
Neben dem klassischen Ackerbau mit unter anderem Körnermais, Kartoffeln und Weizen setzt Jules Frey auf Diversifikation: So pflegt er auf 4.7 Hektaren Christbäume für den Handel und Direktverkauf. Beim Christbaum – Event wird man mit der Pferdekutsche zu den Bäumen gefahren, kann sich seinen eigenen Weihnachtsbaum aussuchen, selbst sägen und sich nachher im gemütlichen Alpbeizli aufwärmen und verpflegen. Ein Anlass für die ganze Familie.
Der Lebensbaumpark mit über 300 einheimischen Laubbäumen wurde mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Als Geschenk für sein Kind, Patenkind oder zur Hochzeit schafft der Lebensbaum einen Bezug zur Natur, zur Heimat und auch einen ökologischen Mehrwert. Regelmässige Besuche bei «seinem» Baum bieten Bezug zu den Jahreszeiten und zur Landwirtschaft.
Ein weiterer wichtiger Betriebszweig sind die Self-Pick Blumenfelder. An 13 Standorten - in drei Kantonen verteilt - können von März bis Oktober rund 15 verschiedene Schnittblumen gepflückt werden. Eines der grössten Felder der Schweiz steht in Muri. Auf diesem findet man im Herbst auch immer wieder eine Kürbisausstellung– ein Publikumsmagnet für die ganze Umgebung.
Ob Kürbisse, Blumen oder bäuerliche Events – Jules Frey zeigt, wie Landwirtschaft Menschen berühren und begeistern kann. Sein Betrieb steht für eine neue Generation von Landwirtinnen und Landwirten, die mit Kreativität und Verantwortung neue Wege gehen.
Nachhaltigkeit als Leitprinzip
Jules Frey verfolgt ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept, das Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang bringt. Die Photovoltaikanlage auf dem Scheunendach liefert bis zu 180 kWh in Spitzenzeiten. Der Klosterhof hat mit 16 Hektaren- davon 6 ha Buntbrachen - einen überdurchschnittlich grossen Anteil an Biodiversitätsförderflächen. Die Vielfalt des Betriebs sorgt für wirtschaftliche Stabilität – viele Angebote wie die Lebensbäume oder die Selbsterntegarten-Abos werden im Voraus bezahlt und sichern die Liquidität. Auch sozial setzt der Klosterhof Massstäbe: Faire Löhne über Branchenniveau, familienfreundliche Arbeitszeiten und ein wertschätzendes Miteinander prägen das Betriebsklima. Langjährige Mitarbeitende und die Einbindung von Pensionierten, Studierenden und Schülern zeigen, wie Landwirtschaft auch sozial nachhaltig sein kann.
Mit seinem Engagement, seiner Offenheit für neue Ideen und dem Mut zur Veränderung zeigt Jules Frey, wie vielfältig und zukunftsorientiert Landwirtschaft heute sein kann – mitten in der Gesellschaft.
Klosterhof
Jules Frey
Klosterhof, 5630 Muri
- 50 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche
- 16 ha Biodiversitätsförderflächen
- Klassischer Ackerbau mit Mais, Kartoffeln und Gerste (ÖLN) sowie Brotgetreide, Raps, Zuckerrüben, Speisemais, Braugerste, Konservengemüse und Kürbissen (IP-Suisse)
- Freilandgemüse
- 4 ha Blumenfelder
- 5 ha Christbäume (rund 30'000 Bäume),
- Lebensbaumpark mit 300 Bäumen