Familie Probst baut auf ihren Feldern Raps, Weizen, Mais und Sorghum an. Das aus Afrika stammende Sorghum bicolor (L.) Moench (= Mohrenhirse), ist in der Schweiz noch eine wenig bekannte Kultur. Aufgrund der sich ändernden klimatischen Bedingungen könnten seine Eigenschaften aber Teil der Lösungen für bevorstehende Herausforderungen sein. Sorghum ist wie Mais eine C4-Pflanze und an trockene Bedingungen angepasst. Es hat ein hohes Biomasspotenzial und ist als Futtermittel sowie für die Humanernährung geeignet. Da die Körner kein Gluten enthalten, können sie von Personen, die an Zöliakie erkrankt sind, ohne Einschränkung gegessen werden.
Natürliche Haltung und hohe Fleischqualität
Auf dem Sennhof bei Familie Probst werden 50 Mutterkühe gehalten. Die Mutterkuhhaltung zeichnet sich durch eine natürliche Haltung der Tiere aus. Das Kalb bleibt nach der Geburt bei seiner Mutter. Die Fütterung besteht vorwiegend aus Muttermilch, später auch aus Gras und Heu. Der Einsatz von wachstumsfördernden Zusatzstoffen, tierischen Eiweissen oder Fetten, Soja und gentechnisch veränderten Futtermitteln ist verboten. Freilandhaltung mit Sommerweide und Winterauslauf sowie eingestreute Liegeflächen sind Voraussetzung. Die Tiere nutzen Wiesen und Weiden auf extensive Weise.
Mutterkuhhaltung in der Schweiz
Die Mutterkuhhaltung ist weltweit die verbreitetste Art der Fleischproduktion. Seit den frühen Siebzigerjahren wird diese Form der Rindviehhaltung auch in der Schweiz praktiziert. Mutterkuh Schweiz zählt heute knapp 5900 Mitglieder, die zusammen über 100'000 Mutterkühe halten. Obwohl die Zahl der Neumitglieder stetig wächst, macht die Mutterkuhhaltung in der Schweiz mit 14 % nach wie vor einen kleinen Anteil des Rindviehbestandes aus.
Mutterkühe
In der Mutterkuhhaltung werden vorwiegend Fleischrinderrassen eingesetzt. Bei diesen Rassen wird gezielt auf eine gute Fleischleistung und -qualität gezüchtet. Die Tiere produzieren bei einer Fütterung mit Gras und Heu ein erstklassiges Gourmetfleisch.
Fleisch aus Gras
«Fleisch aus Gras» – die Schweiz ist ein Grünland. Die Pflege und Nutzung der Wiesen ist mit der Mutterkuhhaltung nachhaltig und ressourcenschonend. Das Kalb trinkt Muttermilch. Dazu ernährt es sich wie die Mutter vorwiegend von Gras und Heu. Kühe können als Wiederkäuer, im Gegensatz zu uns Menschen, Gras und Heu verwerten. Dies dank ihrem einzigartigen Verdauungssystem. So können aus Gras und Heu die wertvollen Nahrungsmittel Milch und Fleisch produziert werden und es entsteht kaum Nahrungsmittelkonkurrenz für den Menschen. Die Aufzucht in der Mutterkuhherde ist eine natürliche Haltungsform, welche Tierwohl und Tiergesundheit optimal berücksichtigt. Die Kühe leben mit ihren Kälbern und gewöhnlich einem Stier im Familienverbund zusammen auf der Weide und im Stall.
«Die Schweizer Landwirtschaft produziert auf einem hohen Level gesunde Nahrungsmittel. Dies stelle ich bei günstigen Importen in Frage.»
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