Ein starkes Team: Stephan Zaugg (l.) und Daniel Schneeberger
Monatshof Juli, 2020

Unterer Schachenhof, Rohr

Mit Fachwissen und Leidenschaft

Landwirt Stephan Zaugg bewirtschaftet den Unteren Schachenhof in Rohr. Die Munimast, der Ackerbau und die Lohnarbeit mit dem Mähdrescher sind die Hauptzweige seines Betriebs.

Stephan Zaugg wuchs bereits auf dem Unteren Schachenhof vor den Toren Aaraus auf. Seine Familie bewirtschaftet den Hof seit 1860. In frühen Jahren wurde das flache Land direkt an der Aare noch regelmässig überflutet. Wenn er von seinem Betrieb spricht, merkt man, wie eng er mit dem Hof und der Gegend verbunden ist.

In der Kaffeepause bespricht Stephan Zaugg mit seinem Angestellten Daniel Schneeberger die anstehenden Arbeiten. Die letzten Tage waren heiss und trocken. Das sind ideale Bedingungen für die Heuproduktion auf Zauggs Biodiversitätsförderfläche, die er auf der Basis eines Vertrags mit dem Kanton Aargau bewirtschaftet. Zauggs Biodiversitätsförderfläche ist Teil des Programms Labiola (Abkürzung für Landwirtschaft, Biodiversität, Landschaft) mit dem der Kanton eine nachhaltige Landwirtschaft fördert.

Hohe Standards bei Tierhaltung und -fütterung

Im hellen und luftigen Stall stehen 130 Munis, die während elf Monaten gemästet werden. Stephan Zaugg ist Mitglied bei Swiss Beef und produziert unter dem Label Swiss Quality Beef. Sein Mastbetrieb erfüllt die Richtlinien des Qualitätsmanagements Schweizer Fleisch, das mit grösstmöglicher Transparenz das Vertrauen der Konsumenten stärken will. Das Qualitätsmanagement garantiert eine professionelle Tierhaltung und -fütterung gemäss der strengen schweizerischen Gesetzgebung und regelmässige, unabhängige Kontrollen.

Ein riesiger Propeller bläst frische Luft in den Munistall. Die Fenster und Türen stehen weit offen. Das sind ideale Bedingungen für Schwalben, denen es immer schwerer fällt, geeignete Brutplätze zu finden. So leistet der Stall einen Beitrag zur Biodiversität. Doch damit nicht genug: Die grosse Schwalbenkolonie verbessert ganz nebenbei auch die Lebensqualität der Munis: Die Schwalben füttern ihre Jungen mit den lästigen Mücken und Fliegen, die vom Stall angelockt werden.

Die Gerste ist erntereif

Rund 90 Prozent des Futters für seine Munis produziert Stephan Zaugg auf den eigenen 34 Hektaren Land. Er baut Mais, Raps und Getreide an. Gleich neben dem Wohnhaus schreitet er in eines seiner Gerstenfelder, um die Reife des Getreides zu testen. «Ein Grossteil der Ähren steht nicht mehr aufrecht, sondern hängt nach unten. Das ist ein wichtiges Zeichen, dass die Gerste bald reif zum Dreschen ist.» Zaugg klaubt ein Korn aus einer Ähre. Es ist hart und lässt sich mit dem Fingernagel nicht zerdrücken. Je härter das Korn, um so weniger Wasser enthält es. Ideal sind weniger als 14.5 Prozent Wasseranteil. Stephan Zaugg nickt zufrieden: «In zwei oder drei Tagen kann ich hier dreschen.»

Der Landwirt schreitet tiefer in sein Gerstenfeld und gelangt zu einer Stelle, wo das Getreide abgeknickt am Boden liegt. Er erklärt: «Das ist eine sogenannte Nullparzelle, auf der wir keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt haben. Das Getreide in diesem Bereich ist von verschiedenen Krankheiten befallen und für die Ernte verloren. Mit dieser Testfläche überprüfen wir die Wirksamkeit der Pflanzenschutzmittel, die wir auf dem Rest des Felds einsetzen.» Beim Pflanzenschutz lautet die Grundregel: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Mit dem Versuch auf der Nullparzelle lotet der Landwirt die Mindestmenge Pflanzenschutzmittel aus, die er einsetzen muss, damit das Getreide bis zur Ernte gesund stehen bleibt.

In Stephan Zauggs Scheune steht ein Mähdrescher. Das riesige Gefährt ist perfekt gewartet, der grün-gelbe Lack mit der Aufschrift New Holland glänzt. Zaugg drischt jährlich 60 bis 80 Hektaren Getreide in Lohnarbeit. Wirklich lukrative sei das Geschäft nicht, räumt Zaugg ein, vielmehr eine Liebhaberei. Ebenfalls in Lohnarbeit erledigt er Häckseleinsätze und Winterdienste für die Stadt Aarau.

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Unterer Schachenhof, Rohr

Fläche
34 Hektaren

Betriebszweige
Munimast (130 Tiere)
Ackerbau (Mais, Raps, Getreide)
Lohnarbeit (Mähdrescher)

Adresse
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