Armin, Cornel, Mirco, Seraina und Domenica Schmid
Familie Schmid in ihrer Weihnachtsbaumplantage: Vater Armin, Cornel, Mirco, Seraina und Mutter Domenica Schmid (Auf dem Bild fehlt der älteste Sohn Luca)
Monatshof Dezember, 2020

Eichmatthof, Hertenstein

O Tannenbaum!

Armin Schmid und seine Frau Domenica bewirtschaften den Eichmatthof in Hertenstein in vierter Generation. Die Produktion von Weihnachtsbäumen gehört neben dem Ackerbau und der Milchwirtschaft zu ihren wichtigsten Betriebszweigen.

Während es auf anderen Bauernhöfen im Winter ruhiger wird, steht Domenica und Armin Schmid in Hertenstein die strengste Zeit ihres Betriebsjahrs bevor. In den Wochen vor Weihnachten sind ihre Tage lang. Stammkunden holen ihre Bäume ab, die sie bereits in der Plantage reserviert haben. Andere suchen sich spontan den Baum aus, der die Weihnachtsromantik in die warme Stube zaubern wird. Ohne fleissige Helferinnen und Helfer ist das Weihnachtsgeschäft nicht zu bewältigen. Was Armin Schmid besonders freut: Jedes Jahr packen ehemalige Lehrlinge mit an. 

Der Eichmatthof ist weihnachtlich dekoriert. Auf Holzkreuzen stehen die Bäume zum Verkauf bereit: Nordmannstannen, Blaufichten, Rottannen, Coloradotannen, Engelmannfichten. Armin Schmid weiss: «Wer eine Katze hat, ist mit einer Blaufichte gut beraten. Deren Nadeln sind so spitz, dass keine Katze den Versuch wagen wird, mit der Dekoration zu spielen!»

Der Schweizer beliebtester Weihnachtsbaum ist ganz klar die Nordmannstanne. Saftiges Grün und eine lange Haltbarkeit zeichnen sie aus. Traditionalisten setzten auf die Rottanne, die ihre Nadeln aber früher verliert als die Nordmannstanne. Wer experimentierfreudig ist, kauft eine der seltenen Koniferen, die ursprünglich aus den USA stammen. Sie fallen mit aussergewöhnlichen Farben und Wuchsformen auf.

Vielfältige Produktion auf 31 Hektaren

Armin Schmids Urgrossvater baute den Eichmatthof in Hertenstein bei Baden vor 100 Jahren. Armin Schmid und seine Frau Domenica bewirtschaften ihn in vierter Generation. Ihr ältester Sohn Luca absolviert eine Lehre als Informatiker, sein Bruder Cornel wird nächstes Jahr seine Schreinerlehre beginnen. Seraina und Mirco gehen noch zur Schule. Vater Armin Schmid sagt: «Klar, freue ich mich, wenn eines der Kinder dereinst den Hof übernimmt. Viel wichtiger ist aber, dass alle einen Beruf finden, in dem sie glücklich werden.»

Nebst den Weihnachtsbäumen produziert Armin Schmid Milch mit 25 Kühen. Zudem betreibt er eine eigene Aufzucht und eine kleine Mast. Armin Schmid: «Mein Ziel ist es, dass ich keine Tiere zukaufen muss.» Zuckerrüben, Raps, Saatweizen, Silomais und Kürbisse gehören ebenfalls zum Sortiment des Eichmatthofs, der auf 31 Hektaren Land wirtschaftet.

Kleine und grosse Fressfeinde

Was viele nicht wissen: Die Weihnachtsbaum-Plantagen gehören zur landwirtschaftlichen Fläche, nicht zum Wald. Denn dort ist eine Umzäunung der Bäume nicht erlaubt. Der Zaun ist aber unverzichtbar, weil er Wild fernhält, das es auf die saftigen Triebe der Tannen abgesehen hat. Der Fuchs hingegen ist ein gern gesehener Gast in der Plantage. Er jagt die Mäuse, die an den Wurzeln junger Weihnachtsbäume Schäden anrichten können.

Schwieriger ist die Bekämpfung anderer Schädlinge: Läuse, Fichtenzapfenzünsler, Fichtenknospenmotten sowie verschiedene Pilze können den Wuchs der Weihnachtsbäume beeinträchtigen. Erst wenn der Schädlingsbefall mit anderen Mitteln nicht mehr einzudämmen ist, setzen Schmids Pflanzenschutzmitteln ein. Sie müssen verhindern, dass Treibe absterben und zu einem hässlichen Wuchs der Bäume führen.

Hegen und Pflegen – das ganze Jahr hindurch

Viele glauben, wer Weihnachtsbäume produziere, arbeite nur im Dezember. Armin Schmid kennt das Klischee: «Schön wär’s! Gesunde und schön gewachsene Tannen sind ein Ganzjahresjob.» Jedes Jahr müssen zudem neue Bäume angepflanzt werden. Danach müssen sie bis zu zehn Jahre lang gehegt und gepflegt werden, bevor sie in den Verkauf kommen. Domenica Schmid kontrolliert jeden einzelnen Baum. Mit Bambusstöcken und speziellen Richtschablonen korrigiert sie den Wuchs. Und weil es bekanntlich nur einen Stern von Bethlehem gibt, darf auch der Weihnachtsbaum zuoberst nur einen Trieb haben, den Terminaltrieb. Wachsen zwei Terminaltriebe, greift Domenica Schmid mit der Astschere ein.

Ein Weihnachtsbaum braucht viel Wasser

Im Corona-Jahr machen Domenica und Armin Schmid eine interessante Beobachtung: «Dieses Jahr sind alle etwas früher dran. Die Leute gehen nicht in die Ferien und wollen ihren Baum früher als sonst in der Stube geniessen.» Damit die Freude möglichst lange währt, hat Domenica Schmid einige praktische Tipps: «Den Weihnachtsbaum so lange wie möglich draussen an der frischen Luft lassen. Wenn er in der Stube im Ständer steht, dafür sorgen, dass er stets genug Wasser bekommt. Und besonders wichtig: Den Stamm unten nicht zuspitzen, denn der Baum ohne Wurzeln kann Wasser nur über die Rinde aufnehmen.» Lachend fügt ihr Mann Armin hinzu: «Und die Bodenheizung ausschalten. Denn die mag der Weihnachtsbaum gar nicht!»

Zumindest um einen Kunden müssen sich Schmids im Vorweihnachtstrubel nicht kümmern. Er hat seinen Baum bereits in der Plantage gekennzeichnet und wird ihn anfangs Januar abholen, rechtzeitig für das Weihnachtsfest der orthodoxen Kirche, das nach dem julianischen Kalender auf den 7. Januar fällt.

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Weihnachtsbäume direkt ab Hof

11. bis 24. Dezember 2020

Montag bis Freitag           9.00 bis 12.00, 13.00 bis 19.00 Uhr
Samstags und sonntags 9.00 bis 18.00 Uhr, durchgehend

Ausserhalb der Verkaufszeiten nach telefonischer Vereinbarung.

Weitere Verkaufsstellen:
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Wettingen, Hof von August Huser

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