Monatshof Dezember: Familie Briner vom Bünzhof in Möriken
Drei Generationen, ein Betrieb: Ruedi und Ursula, Thomas und Nadja Briner mit ihren Söhnen Noah und Lino
Monatshof Dezember, 2022

Bünzhof, Möriken

Glück im Unglück

Nadja und Thomas Briner betreiben eine Rindermast mit 250 Tieren. Daneben bieten sie auf ihrem Bünzhof in Möriken eine breite Palette weiterer Angebote.

Mit einem riesigen Knall veränderte sich 2013 die Geschichte des Bünzhofs in Möriken. Arbeiten am Stallgebäude lösten im Gülleloch eine Verpuffungsexplosion aus und entfachten einen Grossbrand. Über 100 Feuerwehrleute standen im Einsatz.

Menschen kamen beim Brand nicht zu Schaden. Und auch das Vieh konnte rechtzeitig aus dem Stall evakuiert werden. Nadja Briner erinnert sich: «Soweit ist alles glimpflich abgelaufen, aber es war trotzdem eine äusserst belastende Zeit für die ganze Familie.»

Neues Betriebskonzept

Ihr Mann Thomas ergänzt: «Rückblickend hatten wir Glück im Unglück. Denn der Brand ermöglichte uns einen Neuanfang». Die Ersatzneubauten, die nach dem Brand notwendig waren, konnte Briner massgeschneidert seiner Vision für das neue Betriebskonzept angepassen. Denn für Thomas Briner war klar: «Der Bünzhof hat ein attraktives wirtschaftliches Potential. Aber ich will das machen, was mir am meisten Freude bereitet, und das ist die Rindermast.» Heute stehen 250 Stück Rindvieh in seinem Stall. Thomas Briner zufrieden: «Mein emotionaler Entscheid für die Rindermast erwies sich auch wirtschaftlich als richtiger Entscheid.»

Der gelernte Fahrzeugschlosser hatte am Landwirtschaftlichen Zentrum eine Zweitausbildung als Landwirt abgeschlossen. 2016 übernahm er den Betrieb definitiv von seinem Vater. Die Generationengemeinschaft mit Vater Ruedi wurde aufgelöst.

Ein breiter Horizont

Thomas Briners Frau Nadja ist Kindergärtnerin und schulische Heilpädagogin. Ihr Mann sagt: «Meine Frau kommt beruflich aus einer ganz anderen Welt. Und auch ich habe einen anderen Beruf gelernt, bevor ich Landwirt wurde. Das ist unglaublich wertvoll, um einen breiten Horizont zu haben und sich einen Blick von aussen zu bewahren.»

Diesen breiten Horizont sieht man dem Bünzhof auf den ersten Blick an. Das Kerngeschäft sind zwar die Rindermast und die Holzwirtschaft, aber dem Besucher stechen als erstes ganz andere Betriebszweige ins Auge. Neben dem gemütlichen «Bünzhof-Kiosk», an dem sich Spaziergänger mit Glacé, Snacks und Getränken versorgen können, beobachten zwei Zwergziegen neugierig die Besucher. Eine grosse Auswahl an liebevoll selbst hergestellten Dekorationsartikeln sorgt für weihnachtliche Stimmung.

Kinder auf dem Bauernhof

Regelmässig finden auf dem Bünzhof zudem Kindergeburtstage und Besuche von Schulklassen statt. Bei diesem Betriebszweig ist Nadja Briner die Chefin. Die Kinder lernen auf der grossen Schatzsuche die Tiere des Bünzhofs kennen: Kälber, Rinder, Pferde, Zwergziegen, Hühner, Katzen und ein Hofhund. Nadja Briner sagt: «So können wir die Kinder für die Landwirtschaft sensibilisieren und begeistern. Wir erklären ihnen zum Beispiel, dass in den grossen Silos nicht, wie manche meinen, Milch sondern Futter für die Rinder gelagert wird. Oder wir zeigen ihnen, warum man nicht durchs hohe Gras laufen soll.» Und für jene Kinder, die es gerne handfester haben, hat Fahrzeugschlosser Thomas Briner extra einen kleinen Traktor gebaut, mit dem sie über den Hof knattern können.

Leidenschaft für Metall

Das Arbeiten mit Metall ist Thomas Briners grosse Leidenschaft. Zahlreiche Maschinen und Installationen auf dem Hof hat er selbst geplant und konstruiert – optimal auf seine Bedürfnisse zugeschnitten. Daneben schweisst er aus ausgedienten Hufeisen Kunstobjekte, Grills und Feuerkörbe – Upcycling der ganz besonderen Art.

Zeit für die Familie

Die Rindermast mit 250 weiblichen Tieren betreibt Thomas Briner nach den QM-Richtlinien (siehe Box rechts). Dank optimaler Fleischigkeit und Fettqualität kommt das Fleisch als Gourmet-Rind in den Handel. Im hellen, luftigen Stall verrichtet ein Futterroboter seine Arbeit. Der Roboter ermöglicht es dem Landwirt, seine Arbeiten freier einzuteilen. Und noch viel wichtiger: Sich Zeit für die Familie nehmen zu können. Nadja Briner: «Wir haben unseren Betrieb so organisiert, dass die Familie nicht zu kurz kommt. Wir können regelmässig gemeinsam Ferien machen. Noah und Lino, unsere zwei Buben, verbringen viel Zeit mit ihrem Vater.»

Klar geregelte Zuständigkeiten

Thomas Briners Eltern, Ursula und Ruedi, leben ebenfalls auf dem Betrieb. Vater Ruedi betreut das Holzgeschäft, mit dem der Hof rund einen Drittel seines Gewinns erwirtschaftetet. Er ist auch zuständig für das Weihnachtsgeschäft mit Christbäumen und Reisig. Zudem bietet er mit verschiedenen Kutschen und Planwagen Fahrten für Gesellschaften, Geburtstage und Hochzeiten an. Thomas Briner: «Die Zuständigkeiten auf dem Betrieb sind klar aufgeteilt. Wir mischen uns nicht in die Bereiche des anderen ein. Das hat sich im Arbeitsalltag bestens bewährt.» Ein polnischer Arbeiter und ein Pensionär erweitern das Team des Bünzhofs.

Grosse Nachfrage nach Brennholz

Im Auftrag der Gemeinde bereiten Briners Brennholz aus dem Chestenberg-Wald auf. Dieses Jahr war die Nachfrage so gross, dass sie zeitweilig einen Lieferstopp verhängen mussten, weil die Produktion nicht mit der enormen Nachfrage mithalten konnte.

Auf den 50 Hektaren landwirtschaftlicher Fläche des Bünzhofs betreibt Thomas Briner Futterbau mit Weizen, Mais und Kunstwiese. Das Futter für die Rinder lagert in drei grossen Silos. Als Pächter bewirtschaftet Briner auch die Weiden von Schloss Brunegg. Dort setzt er seine «Rasenmäher» ein, wie er sie nennt, Galloway-Rinder, welche die Weiden abgrasen.

Viele Ideen für die Zukunft

Und wie wird der Bünzhof in zehn Jahren aussehen? Nadja und Thomas Briner schauen sich an und schmunzeln: «Spruchreif ist noch nichts, aber wir haben noch einige Ideen im Köcher, die wir umsetzen möchten. Die Rindermast und das Brennholz werden aber ganz klar das Rückgrat unseres Betriebs bleiben.»

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