Umwelt

Blumenfeld
Die Landwirtschaft ist untrennbar mit der Umwelt verbunden. Sie ist auf gesunde Böden, sauberes Wasser, ein stabiles Klima und eine vielfältige Biodiversität angewiesen – und beeinflusst diese gleichzeitig durch ihre Bewirtschaftung. In der Schweiz und insbesondere im Kanton Aargau setzen sich Bäuerinnen und Bauern tagtäglich dafür ein, diese natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten und zu fördern. Der Schutz der Umwelt ist dabei nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein zentrales Anliegen der Landwirtschaft selbst – denn nur eine intakte Umwelt ermöglicht eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln.

 Boden – Grundlage allen Lebens

Der Boden ist das Fundament der landwirtschaftlichen Produktion. Er speichert Wasser und Nährstoffe, bietet Pflanzen Halt und ist Lebensraum für unzählige Mikroorganismen. Um die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten, setzen viele Landwirtinnen und Landwirte auf bodenschonende Bearbeitungsmethoden wie reduzierte Bodenbearbeitung, Direktsaat oder Zwischenfruchtanbau. Auch Fruchtfolgen und organische Düngung tragen dazu bei, die Bodenstruktur zu verbessern und Erosion zu vermeiden.

Im Kanton Aargau sind die Böden besonders fruchtbar – ein bedeutender Standortvorteil. Gleichzeitig erfordert die intensive Nutzung eine sorgfältige Pflege. Viele Betriebe beteiligen sich deshalb an freiwilligen Programmen des ÖLN (Ökologischer Leistungsnachweis), IP-Suisse oder Bio Suisse, die strenge Anforderungen an die Bodenbewirtschaftung stellen.

 Wasser – Ressource mit Verantwortung

Wasser ist für die Landwirtschaft unverzichtbar – sei es zur Bewässerung, zur Tränkung von Tieren oder für Reinigungsprozesse. Gleichzeitig trägt die Landwirtschaft Verantwortung dafür, dass keine Schadstoffe ins Grund- oder Oberflächenwasser gelangen. Der gezielte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, die korrekte Lagerung von Hofdünger und der Schutz von Gewässerrandstreifen sind zentrale Massnahmen, um die Wasserqualität zu sichern.

Im Aargau, mit seinen zahlreichen Flüssen und Bächen, ist der Gewässerschutz besonders wichtig. Viele Betriebe arbeiten eng mit den kantonalen Fachstellen zusammen, um die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten und weiterführende Umweltziele zu erreichen.

 

 Klima – Herausforderung und Chance

Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft vor grosse Herausforderungen: Extremwetterereignisse wie Trockenperioden, Starkregen oder Spätfröste nehmen zu. Gleichzeitig kann die Landwirtschaft einen Beitrag zum Klimaschutz leisten – etwa durch Humusaufbau, den Einsatz erneuerbarer Energien oder die Reduktion von Treibhausgasemissionen.

Im Aargau engagieren sich zahlreiche Betriebe in Klimaschutzprojekten, etwa durch Photovoltaikanlagen auf Stalldächern, die Nutzung von Biogas oder die Umstellung auf klimafreundliche Produktionssysteme. Auch die Forschung – etwa an der Fachhochschule in Zollikofen – liefert wichtige Erkenntnisse für eine klimaangepasste Landwirtschaft.

 

 Biodiversität – Vielfalt als Stärke

Die Förderung der Biodiversität ist ein zentrales Anliegen der Schweizer Landwirtschaft. 22% der landwirtschaftlichen Nutzfläche werden als Biodiversitätsförderflächen (BFF) bewirtschaftet – dazu gehören Hecken, Blumenwiesen, Feldränder oder extensiv genutzte Weiden. Diese Flächen bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger und tragen zur ökologischen Vernetzung bei.

Im Aargau ist der Anteil an BFF überdurchschnittlich hoch. Viele Betriebe pflegen diese Flächen mit grossem Engagement – oft über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Diverse Projekte zeigen, wie Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können.

 

 Littering – ein unterschätztes Problem

Ein besonderes Umweltproblem ist das Littering: Abfälle, die achtlos in der Landschaft entsorgt werden, gefährden Tiere, verschmutzen Futter und verursachen hohe Kosten. Im Aargau sammeln Bäuerinnen und Bauern jährlich rund 25 Tonnen Abfall von ihren Feldern – von Getränkedosen über Plastik bis zu Zigarettenstummeln. Die Landwirtschaft engagiert sich deshalb in Aufklärungskampagnen und arbeitet mit Schulen, Gemeinden und Organisationen zusammen, um das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen.

Weiterführende Links

Schweizer Bauernverband
Agridea