Wasser

Ein kostbares Gut

Wasser ist ein kostbares Gut und ist auch für die landwirtschaftliche Produktion unentbehrlich. Einerseits zur Bewässerung der Kulturen, zur Versorgung der Tiere oder auch zum Waschen der Maschinen benötigen die Bauernfamilien Wasser.

Wasser ist einer der wenigen Rohstoffe, der in der Schweiz in grossen Mengen vorkommt. Die Niederschlagsmenge bewegt sich um die 1500 mm pro Jahr, wodurch das Agrarland kaum bewässert werden muss. Der Anteil des Landwirtschaftssektors an der Frischwassernutzung beläuft sich deshalb nur auf knapp zwei Prozent. Mit 74 Prozent fällt der Löwenanteil auf die Industrie, weitere 24 Prozent fallen auf die Haushalte. In Bezug auf die Wasserressourcen eignet sich die Schweiz daher generell sehr gut für die Landwirtschaft.

Trinkwasser

Unser Trinkwasser weist eine hohe Qualität auf uns lässt sich bedenkenlos trinken. Durch die sehr feine Analytik lassen sich heute Kleinstmengen von Rückständen nachweisen. Auch gibt es laufend neue Erkenntnisse bezüglich Umweltrelevanz verschiedenster Stoffe. Mit dem Aktionsplan Pflanzenschutzmittel wird mit 51 verschiedenen Massnahmen an der weiteren Verbesserung der Wasserqualität gearbeitet.

Gewässerverschmutzungen werden, ob innerhalb oder ausserhalb der Landwirtschaft, angezeigt und die Verursacher zur Verantwortung gezogen. Bei Landwirtschaftsbetrieben führt dies zusätzlich zu Kürzungen bei den Direktzahlungen. Die heutige Gesetzgebung beinhaltet gezielte Massnahmen zur Verhinderung von Gewässerverunreinigungen (Gewässerabstand, Nährstoffbilanzierung, Umgang mit Pflanzenschutzmittel, usw.).

Pflanzenschutzmittel werden laufend geprüft und angepasst

Werden Pflanzenschutzmittel geprüft, fliessen auch die neusten Erkenntnisse in die Beurteilung ein. Der Rückzug von bewilligten Pflanzenschutzmitteln ist daher normal und zeigt, dass das System funktioniert und die neusten Resultate in die Prüfung einfliessen. Das gleiche Verfahren kommt auch in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei der Pharma zum Einsatz.

Mittellandseen

Die Mittellandseen, zu denen der Sempacher-, Hallwiler-, Baldegger- und Zugersee zählen, verfügen über eine tiefe Durchflussrate. Durch den Ertrag von Phosphor verursacht Siedlungsabwasser, der Industrie und Landwirtschaft traten in den 80er-Jahren massive Probleme durch starken Algenwachstum auf. Mittlerweile konnte der Phosphor-Eintrag in die Seen massiv reduziert werden. Die heutige Tierhaltung trägt nicht mehr zum Eintrag bei, vielmehr sind es die Phosphor angereicherten Böden aus früheren Zeiten. 

Was es mit Chlorothalonil auf sich hat

Immer wieder kann man lesen, dass Trinkwassererfassungen Probleme haben, weil der Grenzwert der Abbauprodukte des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil überschritten ist. Was dabei oft nicht erwähnt wird: Die Qualität unseres Trinkwassers hat sich nicht verschlechtert. Es ist immer noch das gleiche Wasser, das wir seit über 30 Jahren trinken. Was sich geändert hat, ist die Beurteilung von Chlorothalonil. Bisher galt dieses Mittel, das gegen verschiedene Pilzkrankheiten zum Einsatz kam, als bedenkenlos. Neu kann die europäische Gesundheitsbehörde mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit nicht ausschliessen. Deshalb ist Chlorothalonil in der Schweiz seit Ende 2019 verboten. Die internationale Agentur für Krebsforschung stuft Chlorothalonil in die Kategorie 2 ein. Auch rotes Fleisch, heisse Getränke über 65 Grad Celsius oder Schichtarbeit sind in dieser Kategorie. Gemäss dem Berner Kantonschemiker müsste man lebenslang täglich 150 Liter pro Kilo Körpergewicht davon trinken, um auf eine bedenkliche Dosis zu kommen. Man würde im Trinkwasser zudem viele andere «menschliche» Rückstände finden wie Medikamente oder Hormone. Nur sucht man diese aktuell gar nicht und Grenzwerte gibt es keine dafür.

Gut zu wissen
  • Das Schweizer Trinkwasser ist von ausgezeichneter Qualität und lässt sich bedenkenlos geniessen, das ist ein Privileg.